Gut 4500 Fans brachten in der „Night of the Fights” den Speedway-Hexenkessel des MSC Cloppenburg zum Brodeln und peitschen damit ihren Lokalmatedoren nach vorn: René Deddens lieferte als Hobby-Pilot im Feld der internationalen Profi-Racer eine sensationelle Leistung ab und kletterte am Ende auf das Silber-Podest. Ganz oben stand wie schon 2018 der Finne Timo Lahti, der sich mit einer souveränen Perfomance den McDonald’s-Supercup holte.
west Cloppenburg
Die kurze, aber perfekt präparierte Bahn ermöglichte mehrere schnelle Linien und so wurde mancher Lauf tatsächlich „auf der letzten Rille” entschieden. So fing Deddens im vierten Vorlauf Erik Riss im Fotofinish noch ein – und verlor genauso knapp im letzten Durchgang gegen Lahti. Punktgleich gegen die beiden Führenden in die Semifinals, die wiederum beide gewannen. So gingen die Beiden zusammen mit Martin Smolinski und dem Australier Jaimon Lidsey ins Finale.
Dann der Schockmoment in der zweiten Runde: Deddens geht zu Boden und rutscht in den Airfence. In einem Prädikatsrennen wäre das für den Cloppenburger das Aus gewesen. In diesem offenen Rennen ist dies eine Kann-Entscheidung im Ermessensspielraum des Schiedsrichters. Und der ließ alle vier Fahrer zum Re-Run wieder ans Band. Glück für René, der diese Chance trotz lädierter Schulter mit einem tollen letzten Auftritt nutzte und als Zweiter hinter Lahti ins Ziel kam. Dritter wurde Lidsey vor Smolinski, der dem Australier in der dritten Runde ein bisschen zu viel Platz ließ. Lidsey schlüpfte innen durch und kletterte damit aufs Bronzetreppchen.
Nach Siegerehrung und Feuerwerk feierten die Fans weiter mit Helene-Fischer-Double Viktoria, die schon vor dem Rennen und in einer Pause die Stimmung angeheizt hatte.
Ein toller Rennabend in Cloppenburg – und das war noch nicht der letzte in dieser Saison: Am Freitag, 13. Oktober, richtet der MSC Cloppenburg die Deutschen Meisterschaften im Paarfahren aus. Um 19.30 Uhr geht’s los und für die Gastgeber rollen die Clubfahrer René Deddens, Martin Smolinski und Youngster Jonny Wynant mit Titelambitionen ans Band. Nur einen Tag später reisen die Fans dann ins Emsland: Der MSC Dohren startet am Samstag, 14. Oktober, um 19 Uhr sein Kultrennen auf dem legendären Eichenring. Für beide Rennen gibt es keinen Vorverkauf, sondern Tickets an der Abendkasse (jeweils 20 Euro, ermäßigt 10 Euro).
Gaby Westerkamp