Duo startet im internationalem „Best Pairs“ in Esbjerg / Deutscher Paar-Vize-Meister in Meißen

  

Cloppenburg. Mit einem Paukenschlag eröffneten die Speedway-Artisten des MSC Cloppenburg die neue Bahnsport-Saison: Tobias Kroner und René Deddens wurden beim Deutschen Paar-Cup in Meißen Vize-Meister mit gerade mal drei Zählern Rückstand auf die Wittstocker „Wölfe”. Dritter Mann im Team der Cloppenburger „Fighters” war Junioren-Talent Lukas Fienhage, der allerdings nicht zum Einsatz kam.

Beim Paarfahren treten in jedem Lauf zwei Teams mit jeweils zwei Fahrern gegeneinander an. Bei einer Punktestaffelung von 4-3-2-0 kann ein Duo pro Lauf also maximal 7 Punkte holen (4+3). Alle Punkte werden am Ende addiert und ergeben über die Gesamtpunktzahl die Team-Rangliste des Rennens. Jedes Team hat während des gesamten Rennens nach Belieben die Möglichkeit, den dritten Mann einzusetzen.

Während Tobi in Meißen einige Male nicht gut vom Start wegkam und mächtig um die Punkte kämpfen musste, fuhr René ein grandioses Rennen und holte allein vier Laufsiege. Er punktete in jedem seiner sieben Läufe und so gingen 22 von den insgesamt 37 Teampunkten auf sein Konto. Tobi notierte 15 Zähler. Junior Fienhage und Teammanager Mario Trupkovic unterstützen ihr Duo hinter den Kulissen nach Kräften.

Diese starke Teamleistung der Cloppenburger hat den Verantwortlichen der Nationalmannschaften nun für den dritten Lauf der internationalen Best-Pairs-Serie im dänischen Esbjerg neue Möglichkeiten eröffnet. Denn am kommenden Samstag (9. Mai) müssen die deutschen Top-Fahrer Martin Smolinski und Tobias Busch zeitgleich in der Qualifikation für den Team-Weltcup in Landshut antreten. Da der amtierende Deutsche Meister Kai Huckenbeck zudem mit gebrochenem Fuß noch eine Weile ausfällt, musste nach dem zweiten Lauf der Serie ein neues Duo formiert werden. Nach dem tollen Auftritt in Meißen wurden jetzt Kroner und Deddens nominiert und werden an der Seite von Kevin Wölbert an den Start gehen – das Ganze übrigens am Samstag ab 20 Uhr live in Eurosport.

Nach seiner starken Leistung in Meißen ist dies vor allem eine Auszeichnung für René Deddens, der sich auf sein erstes Rennen auf der internationalen TV-Showbühne riesig freut. Gleiches gilt übrigens für Robert Lambert. Der gerade mal 17-jährige Pilot des MSC Cloppenburg wurde als dritter Fahrer für das britische Team aufgestellt – Anerkennung für seine aktuell starken Leistungen mit „King’s Lynn” in der englischen Elite-League.

Für das deutsche Gespann dürften die ganz großen Lorbeeren in Esbjerg doch um einiges zu hoch hängen. Zu stark ist die internationale Spitze mit Weltstars wie Chris Holder (AUS), dem Polen Krzysztof Kasprzak und dem dänischen Trio Pedersen, Iversen und Kildemand – um nur einige der großen Namen zu nennen. Erwischen die Deutschen allerdings einen richtig guten Tag, können sie den Favoriten vielleicht doch den ein oder anderen Zähler abknöpfen.

Beim Bundesliga-Auftakt zeigte sich Tobias Kroner am Maifeiertag in Bestform: Als Kapitän der Brokstedter „Wikinger“ verbuchte er ein lupenreines Punktemaximum und führte sein Team vor rund 4000 Zuschauern gegen die neu formierten „Haie” aus Norden zu einem klaren Sieg (62:22). Direkt nach der Veranstaltung ging es dann im Flieger Richtung München, denn tags darauf musste Tobi im österreichischen St. Johann zur ersten Qualifikations-Runde für die Speedway-Weltmeisterschaft 2016 antreten. Souverän sicherte sich der Dohrener den fünften Platz und schaffte somit locker den Sprung in die nächste Runde. „In meinem zweiten Lauf musste ich an zweiter Stelle liegend den Gashahn zu machen, um einen bösen Sturz zu vermeiden. Sonst wäre wahrscheinlich noch mehr drin gewesen“, so Tobi. Das nächste Ausscheidungsrennen, das so genannte „Race off“ ist dann praktisch das Halbfinale der Quali und wird am 27. Juni in Terenzano (I) und im litauischen Riga ausgetragen. In welchem dieser beiden Rennen Tobi antreten muss ist noch offen. Schwer wird es auf jeden Fall, denn nur die besten schaffen den Einzug in die „Challenge“. Hier werden im polnischen Rybnik endgültig die letzten Startplätze für den Grand Prix 2016 vergeben. Das schaffen allerdings nur die Top 3; die besten acht des Vorjahres sind gesetzt, der Rest des Starterfeldes wird über Wild Cards besetzt.

Sollte Kroner es bis nach Rybnik schaffen, wird sein MSC-Rennleiter wohl lachen und weinen zugleich. Denn die „Challenge“ ist für den 5. September terminiert: An genau diesem Samstag steigt in der Cloppenburger Speedway-Arena unter Flutlicht die große „Night of the Fights”, die der Lokalmatador zuletzte drei mal in Folge gewonnen hat. Wenn es also für Tobi im Race-off nicht ganz reichen sollte, erwartet ihn mit der seit Jahren grandiosen Kulisse auf heimischer Piste ein nicht ganz unattraktives Trostplaster – zumal auch hier ein Weltklassefeld am Start sein wird.

•  Noch ein kurzer Hinweis: Seit jetzt fast einem Jahr ist Tobias Kroner als TV-Experte bei den Live-Übertragungen von Eurosport aus der schwedischen Profi-Liga im Einsatz. So auch am Dienstag, 5. Mai, ab 19 Uhr dieses Mal auf Eurosport 2.