Mit der Verpflichtung des Mega-Stars Greg Hancock gelang dem MSC Cloppenburg ein Riesen-Coup. Der 46-jährige US-Boy war nahbar wie nie. Egal ob Selfie- oder Autogrammwünsche, er nahm sich für jeden Fan wirklich Zeit – auch abseits der offiziellen Autogrammstunde. Er überreichte sogar den Kids der Jun A und B bei deren Siegerehrung die Pokale und stand auch hier für Fotosession dem Nachwuchs zur Verfügung. Rund um: Ein wahrer Gentleman zum Anfassen, der bei all seinen sportlichen Erfolgen auf dem Boden geblieben ist. Wie er später im Internet verlauten ließ, lobte er sogar die Organisation und die Aufmachung dieses offenen internationalen Rennklassikers und versprach: I’ll be back“.
Sportlich gesehen, langte es für ihn „nur“ zum 5. Platz. Er kam nie wirklich aus dem Band und konnte sich bei einer Nullrunde mit 10 Punkten für die Semis quailifizieren. Bei diesem im GP-System ausgefahrenen Rennen war hier dann aber mit Rang 3 Schluss. Die Herrschaft im Ring übernahm der 4-malige Sieger Tobias Kroner. In seinem, wie er sagt „Wohnzimmer“ , konnte er jedem Gegner in der Vorrunde das Hinterrrad zeigen. Im Semi musste er allerdings Martin Smolinski den Vortritt lassen, der in der Vorrunde nicht wirklich einen souveränen Eindruck hinterließ. Aus dem 2. Semi gesellten sich noch Peter Kildemand und David Bellego hinzu, wobei der junge Franzose bitter böse über die Qualifikation bei Sturz von Kai Huckenbeck im 17. Heat war.
Beim großen Showdown des Finallaufes schmiss es Smoli bei einem Highsider nach einem Kontakt mit dem Dänen, wobei sein Bike noch mehrere Meter durchs Innenfeld schoss. Nach dem Sturz beim Abwinken der ersten 4 Runden in Heat 4, wo er aus Platzmangel zu Boden ging, war es der 2. Crash, den Smoli einstecken musste. Humpelnd und angeschlagen nahm er aber für den Final-Rerun auf dem Ersatzbike Platz und trat noch einmal ans Startband. Und er schaffte es in der Tat, Kroner vor geschätzten 5000 Fans den Titel der letzten 3. Jahre abzunehmen. Kroner versprach allerdings: „Der ist nur ausgeliehen.“ GP-Fahrer Kildemand blieb am Ende nur Rang 3 vor dem wirklich enttäuschten Bellego.
Kai Huckenbeck war als weiterer Deutscher noch im Feld der Top 8 Semifinalisten, hatte hier aber keine Chance mehr, sich weiter als Rang 8 nach vorne zu kämpfen. Lokalmatador Rene Deddens haderte mit seinen Starts, hatte aber mit dem Laufsieg in Heat 8 über Huckenbeck und Smolinski für eine kleine Sensation gesorgt. Rang 12 am Ende für den Emstaecker. Für den nun 17-Jährigen Lukas Fienhage war es seine wohl bisher schwerste Konkurrenz in seinem erst zweiten 500ccm Jahr. Jeder wusste, dass er nicht wirklich was bewegen sollte, doch wer ihn von Lauf zu Lauf beobachtete, konnte sehen, dass er sich immer mehr steigerte, viel von den Profis lernen konnte und seine Leistung tatsächlich mit einem hart aber fair erkämpften Laufpunkt in Heat 19 bei diesem Lineup krönte. Warum ihn allerdings Smoli im Fahrerlager angriff, ist unverständlich seitens des Siegers nachzuvollziehen.
Junioren am Nachmittag
Während Clubfahrer Max Streller in der Juniorklasse A ungeschlagen vor Julian Ploog, Mika Fynn Janßen und Mico Ricker gewinnen konnte, ging es in der Junior B leider nicht ohne Sturz ab. Marlon Hegener, ebenfalls Clubfahrer des MSC, stürzte im Auftaktheat in Führung liegend. Erik Bachhuber und Johnny Wyant konnten leider nicht mehr ausweichen und crashten ebenfalls. Hegener und Bachhuber meldeten sich anschließend wegen leichten Blessuren ab. Für Kevin Lück waren so gesehen 2 Konkurrenten weniger am Startband, die ihm den Tagessieg hätten streitig machen können. Auch wenn er mit Tom Finger immer noch eine harte Nuss zu knacken hatte (beide gingen mit 8 Punkten ins Finale) durfte er nach dem Finalsieg ganz oben stehen. Johnny Wyant setzte sich noch vor Calvin Richter auf Rang 3 durch.
Text: Speedway.org – Foto: Daniel Sievers