MSC-Helfer in ihrer Speedway-Arena seit Wochen im ehrenamtlichen Einsatz

 

Cloppenburg. Zum fünften Mal startet der MSC Cloppenburg am Samstag, 6. September, sein großes Flutlichtrennen in der Speedway-Arena in Emstekerfeld und längst gilt die „Night of the Fights”  als eine der Top-Veranstaltungen im deutschen Bahnsport. Hier wollen die Stars der Szene dabei sein – nicht zuletzt, weil sie vor vollen Tribünen fahren und optimale Bedingungen vorfinden. Wenn sie dann hören, dass das Gelände früher als Lagerplatz für ausrangierte Nutzfahrzeuge diente und alles, was heute hier steht, von den Clubmitgliedern in ehrenamtlicher Arbeit aufgebaut worden ist, staunen die meisten nicht schlecht.

Auch in diesem Jahr sind die Helfer schon seit Monaten wieder voll im Einsatz. Hinter den Tribünen an der Gegengeraden wurde eine Fläche asphaltiert. Hier entstehen gerade feste Fahrerlagerboxen. So haben die Rennfahrer jetzt einen geschützten Raum für sich. Gleichzeitig bleibt die Gasse vorn offen, damit die Fans ihre Idole ganz aus der Nähe sehen können. Für die Zuschauer wurde zudem der große Wall hinter der Zielkurve neu aufgeschüttet. Hier werden als Stehplätze derzeit noch großzügige Stufen mit Betonplatten befestigt. Außerdem werden Sanitärcontainer und Club-Café generalüberholt und auch auf der Bahn stehen noch einige Arbeiten an. Aber bis zum Renntag wird alles fertig sein.

So ist alles perfekt vorbereitet für die Top-Fahrer aus den führenden europäischen Ligen. Darüber freuen sich natürlich auch die vier Clubfahrer der MSC, die gegen die internationale Elite antreten, aber sich auch gegenseitig fordern wollen. Allen voran Lokalmatador René Deddens, der aktuell richtig gut in Form ist. Das beweist er als zuverlässiger Punktelieferant für Wolfslake in der Bundesliga und auch in der 2. polnischen Liga. Das Rennen in seiner Heimatstadt Cloppenburg ist für ihn natürlich das Highlight der Saison. Mit Unterstützung der Fans hofft, er vorne mitmischen zu können – und will auch den zweimaligen NotF-Sieger Tobias Kroner herausfordern. Der Dohrener zeigt als Kapitän des MSC Brokstedt in der Speedway-Bundesliga gute Leistungen, wartet bei den offenen Rennen in dieser Saison aber noch auf die großen Pokale. Krankheitsbedingte Rennabsagen brachten ihn etwas aus dem Rhythmus. Dazu kam eine berufliche Umstellung; nach Abschluss seiner Banklehre hat Tobi jetzt ein duales Studium im Bereich Betriebswirtschaft begonnen. Aber so allmählich sortiert sich auch beim Cloppenburger Titelverteidiger wieder und so kann er jetzt auch auf der Rennpiste wieder richtig Gas geben.

Dritter im Bunde des clubeigenen Quartetts ist der erst 16-jährige Brite Robert Lambert. Den englischen Fernsehzuschauern ist er längst ein Begriff. Denn die Rennen der Elite-Liga werden dort live im TV übertragen und Robert punktet regelmäßig für seine King’s Lynn Stars. Und die liegen gerade mit weitem Vorsprung auf Rang 1 der Tabelle. Zudem hatte der Jungprofi und U21-Nationalfahrer in diesem Jahr schon in der dänischen Liga einen Einsatz und ist in der 2. deutschen Bundesliga erfolgreich unterwegs. In England startet er an der Seite von Grand Prix Fahrern wie Niels Kristian Iversen (DK) und Kenneth Bjeree (DK). Geschont wird der Youngster also nicht und er dürfte auch in der Cloppenburger Konkurrenz mehr als mithalten können. Zwei Mal schon verpasste er das Treppchen nur knapp: Diesmal will er unbedingt raufklettern.

Nach 2010 wieder mit dabei ist Langbahn-Spezialist Jannick de Jong. Der junge Niederländer im Team der Cloppenburger hat nach dem Auftakt in Herxheim gerade auch den zweiten Weltmeisterschafts-Lauf im französischen Marmande gewonnen. Er führt derzeit das Gesamtklassement der WM an und tritt am kommenden Sonntag, 17. August, in Eenrum/NL zum dritten von insgesamt fünf Finalrennen an. Enge Fights scheut Jannick nicht, das hat er oft genug bewiesen. Allerdings ist die Fahrtechnik auf der kürzeren und härteren Speedwaybahn etwas anders. Entsprechend sind auch die Motorräder anders aufgebaut. Im Training klappte das aber schon sehr gut.

Foto: U.Bandy